Blog: Bardolino | Klassiker

Der Bardolino ist schon seit langer Zeit bekannt, gehört er doch zu den sympatischen und unkomplizierten Rotweinen Italiens. Beim anspruchsvollen und markenbewussten Verbraucher hat er sicherlich einen sehr schweren Stand, verbindet man mit ihm doch auch einen mehr oder minder gut gemachten 'Pizzawein' aus Supermärkten. Auch gehörte er noch in den fünfziger und sechziger Jahren zu den am meist nachgeahmten Weinen Italiens, bis er 1968 endlich unter DOC-Schutz gestellt wurde.

Bardolino vom Hügel der Zypressen
Wer mit dem allgemein verbreiteten Bild des Bardolinos an den von Bianca Osele (Colli di Cipressi) herangeht, wird seine Ansicht allerdings schleunigst korrigieren mssen. Oseles Wein ist alles andere als anspruchslos, einfach oder gar schlecht gemacht. Er zeigt, da selbst in einem Bardolino ein Potential stecken kann, das sich zu dentdecken lohnt. Obgleich er sich schon länger von der Masse abhebt, hat Signora Osele ihren Wein in den letzten Jahren stets aufs Neue verbessert- und damit ihren Ruf als Erzeuger des wohl besten Bardolinos gefestigt.

Das Ziel wurde erreicht, durch die Abkehr von der Massenproduktion der Vergangenheit. So erntet Signora Osele pro Rebstock nur noch 2-3kg Trauben, eine Menge die einen wertvollen Most ergibt, die Voraussetzung für einen hochwertigen Qualittswein. Gesunde Trauben bedingen eine geringere Behandlung im Weinberg gegen schdliche Einflsse. Auch htet man sich davor, den Most einer allzu starken kellertechnischen Behandlung zu unterziehen.

Der Bardolino Classico Superiore hat ein Jahr Faß- und ein weiteres Jahr Flaschenlagerung. Das Endprodukt kann sich sehen lassen. Ein Rotwein, den man unter diesem Namen nicht vermutet, hat er doch eine Klasse erreicht die man eher dem Friaul zuordnen wrde. Oseles Bardolino hat ein helles Rubinrot mit violetter Tönung und kirschfarbenen Reflexen, mit Tendenz in Granatrot; duftiger delikater Geruch; lebhafter, rauchig-pfeffriger, trockener Geschmack. - Gerardo