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Grappa | Die Schnapsidee

Grappa | Die Schnapsidee

Dies ist die Story über die Karriere einer Spirituose. Vom Fusel zum Elixier: die Grappa. Viele Anbieter zogen freilich den Schluß, Firlefanz und Design würden genügen, um der Trendkundschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der Absatz des Tresterdestillats hat sich hierzulande in den letzten fünf Jahren verzehnfacht – ein Senkrechtstart wie nirgendwo sonst. Die Brannt-Branche ist bestürzt und ihre feineren Repräsentanten rümpfen die Nase. Wie war es nur möglich, daß sich dieser Bauerntrampel in kürzester Zeit ein Parkett erobern konnte, das den edelsten und ältesten Spirituosen erst nach Generationen offenstand?

Die Fans fegen jederart Dünkel beiseite. Längst haben sie sich ihre Grappa-Lieblinge erkoren. Die modischen Trinker raunen sich die Namen wie Geheimtips zu. Im Handel befinden sich mittlerweile tausende von Sorten. Und kein Gefäß gleicht dem anderen: Der Grappa-Boom hat eine Flaschenvielfalt ohnegleichen hervorgebracht und beschäftigt die Glasbläser bis Fernost. Dem Grappakäufer funkelt und flimmert es vor Augen. Zuweilen glaubt er sich in eine Parfümerie versetzt. Mißtrauische Gemüter könnten gar argwöhnen, daß all der gläserne Klimbim womöglich nur über ein dürftiges Produkt hinwegtäuschen soll. - Gerardo [TS07/22]






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Die Grappa diente den bettelarmen Tagelöhnern über Jahrhunderte hinweg als Allheilmittel – gegen Magendrücken , Erkältungen, Rheuma und vor allem: gegen die Trübsal des Lebens. Allerdings war diese Seelentrösterin meistens ein schlimmer Fusel. Die Tagelöhner gewannen ihn aus dem schäbigen Rest der Weintraube. Sie kochten die ausgepreßten Schalen und Kerne mit Wasser auf und destillierten die Brühe. Der Wein selbst blieb der Herrschaft vorbehalten – und dem Pfarrer.

Im Prinzip hat sich an der Grappa-Gewinnung nichts geändert. Die Technologie jedoch wurde immens verfeinert, vor allem in den vergangenen Jahrzehnten. Wer früher als Italientourist zum erstenmal eine Grappa trank, erkennt die einstige Kratzbürste heute nicht wieder. Eine feine Dame ist sie geworden, manch einem Experten bereits zu fein, und kennerisch vermelden diese, gute echte Grappa müsse nach alter Socke riechen oder gar danach schmecken. Die Grappa ist und bleibt eigentlich etwas Grobes, auch wenn sie fein und gut schmeckt.

Die feinsten Destillate entstehen in Handarbeit. In einer kleinen Brennerei kann der Chef die Tresterselektion und den Destillierprozeß sorgfältiger überwachen, als es in Fabriken möglich ist. - Gerardo [TS07/22]