Olio extra vergine di Oliva | Olivenöl
Olivenöl ist ein aus der Frucht des Olivenbaumes gewonnenes Pflanzenöl und zählt zu den begehrtesten sowie meistverwendeten pflanzlichen Fetten weltweit. Es ist nicht nur ein fester Bestandteil der mediterranen Küche, sondern steht auch für Lebensart, Gesundheit und jahrhundertealte Tradition. Besonders das native Olivenöl extra, auch als „extra vergine“ bekannt, gilt als die hochwertigste Variante und wird für seine Reinheit und seinen unverfälschten Geschmack geschätzt. Es handelt sich dabei um ein reines Naturprodukt, dessen wertvolle Eigenschaften sich aus einer Vielzahl natürlicher Inhaltsstoffe speisen – allen voran den Polyphenolen.
Diese bioaktiven Verbindungen sorgen nicht nur für einen feinen Duft, sondern verleihen dem Öl auch seinen charakteristischen, leicht pikanten Geschmack. Je nach verwendeter Olivensorte, Reifestadium bei der Ernte und dem Grad der Frische kann dieser pikante Eindruck variieren und sich durch ein subtiles Kratzen im Hals bemerkbar machen. Dieses sensorische Erlebnis ist ein klares Qualitätsmerkmal. Fehlt es gänzlich, deutet dies oft auf einen Verlust an Frische oder auf eine minderwertige Verarbeitung hin – häufig ein Zeichen für industrielle Raffination oder unsachgemäße Lagerung.
In Europa ist die Einteilung von Olivenölen streng reglementiert und erfolgt anhand definierter Güteklassen. Die höchste und renommierteste Kategorie ist das „nativ extra“ (ital. extra vergine), das nach den Vorgaben der Europäischen Union ausschließlich durch mechanische Verfahren und bei kontrollierten Temperaturen gewonnen wird – die sogenannte erste Kaltpressung. Es darf dabei keine geschmacklichen oder geruchlichen Mängel aufweisen und der freie Säuregehalt – ein Indikator für die Frische und Qualität des Öls – darf nicht über 0,8 % liegen.
Ein echtes natives Olivenöl extra ist also weit mehr als nur ein einfaches Speisefett: Es ist das Ergebnis sorgfältiger Handarbeit, jahrzehntelanger Erfahrung und einer tiefen Verbundenheit mit der jeweiligen Herkunftsregion. In seiner besten Form ist es ein aromatisches, gesundheitlich wertvolles Elixier, das jede Küche bereichert – sei es roh auf frischem Brot, als feines Topping auf Gemüse oder als Basis für warme Speisen. - Gerardo [TS04/2025]
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Olio extra vergine di Oliva | Olivenöl | Bei Gerardo kaufen
Um das Olivenöl ranken sich Mythen wie um kaum ein anderes Lebensmittel. Man flüstert sich Säuregrade und Prozentwerte zu, erhebt Olivensorten ganzer Regionen zum Goldstandard mediterraner Küche und vergöttert Flaschen, deren Etiketten mehr versprechen, als sie halten. Der Konsument jedoch bleibt oft im Unklaren – zu wenig weiß er über das, was in der Flasche tatsächlich steckt. Zwar glaubt er zu wissen, dass er ein „kaltgepresstes Extra Vergine“ aus Italien kaufen sollte – denn dort, so heißt es, werde das beste Öl der Welt gemacht –, doch was sich letztlich hinter grünen oder goldgelben Flaschenetiketten verbirgt, bleibt ihm meist verborgen.
Der Grund: Die Deklaration auf den Flaschen ist häufig irreführend. Nicht selten wird Öl aus verschiedensten Mittelmeerländern – etwa aus Andalusien, Tunesien oder der Türkei – nach Italien transportiert, dort abgefüllt und als italienisches Produkt vermarktet. Der Gesetzgeber lässt dies mit bestimmten Formulierungen zu, der Verbraucher hingegen bleibt mit einer Illusion zurück. Denn das Abfüllen günstiger Olivenöle mit Herkunft „EU und Nicht-EU“ in Italien ist ein lukratives Geschäft – selbst bei niedrigem Verkaufspreis bleibt die Gewinnspanne enorm.
Auch in Deutschland hat Olivenöl längst seinen festen Platz in den Küchen gefunden. Besonders Discounter haben die Nachfrage erkannt und sich den Markt gesichert. Dabei werden die Preise gedrückt, und selbst die billigsten Öle tragen oft italienisch klingende Namen. Auch wurden mehrfach äußerst preisgünstige Öle zu Testsiegern gekürt, obwohl sie geschmacklich und sensorisch kaum mit einem hochwertigen, sortenreinen Olivenöl vergleichbar sind. Die vermeintliche Herkunft „Italien“ entpuppt sich bei genauer Betrachtung häufig als Etikettenschwindel – was auch in italienischen Supermärkten keine Seltenheit ist. Dort erkennt man die minderwertige Ware meist am auffallend niedrigen Preis. Ein echtes, sortenreines Olivenöl extra vergine aus Italien ist dagegen stets ein Produkt mit Herkunft, Charakter – und entsprechendem Preis.
Doch worin liegt die Faszination dieses dickflüssigen, je nach Reife der Olive grünlich oder goldfarben schimmernden Naturprodukts? Es ist die Harmonie aus Fruchtigkeit, Schärfe und Bitternoten, die es zum kulinarischen Favoriten unserer Zeit gemacht hat. Olivenöl ist heute weit mehr als bloßes Speisefett: Es ist ein Kulturgut und das flüssige Herz mediterraner Esskultur. Ob zum Marinieren von Salaten, Dünsten von Fisch, Aromatisieren von Gemüse oder als seidiger Abschluss über einem Teller Pasta – Olivenöl ist allgegenwärtig. Es verwandelt schlichte Gerichte in köstliche Speisen, sei es als Topping über Tomaten-Mozzarella, als Essenz über Carpaccio, zum Aromatisieren feiner Saucen oder schlichtweg pur auf einem frischen Stück Weißbrot.
Mit etwas Weißwein, Zitronensaft und Kräutern wird es zur Basis für gedünsteten Fisch in der Folie. Es bereichert Suppen, adelt gegrilltes Fleisch und ist die Seele von Bruschetta. Und es gibt Genießer, die verwenden Olivenöl für alles – ausgenommen vielleicht für heiße Schokolade.
- Gerardo [TS04/2025]