Story: Atilio Contini | Sardinien

An den konzentrierten und an Sherry erinnernden Weißweinen von Atilio Contini mögen sich die Geister scheiden, an der Politik des Hauses, das sich mittlerweile in der vierten Generation befindet, sicher nicht. Contini gilt weithin und unangefochten als Retter und Bewahrer eines der seltsamsten und bemerkenswertesten Gewächse der Insel Sardinien. Seit Großvater Salvatore das Weingut vor über 100 Jahren gründete, war der Ruf des aus der autochthonen Vernaccia di Oristano hergestellten Weins durch die Massenproduktion weitgehend ruiniert. Nur das Haus Contini hat sich diesem Trend als Fels in der Brandung erfolgreich widersetzt. Noch heute wird in der Via Genova in Cabras der Vernaccia di Oristano mit größter Sorgfalt und auf die besondere Art zubereitet, die ihn einst berühmt gemacht hat. In den großen, zum Teil verlassenen Hallen warten riesige Kastanien- und Eichenfässer darauf, den Wein zu veredeln, indem sie ihn bis zu 15 Jahre lang lagern. Bei alledem verfügt Contini nicht nur über eigene Weinberge, sondern kauft auch Trauben von verschiedenen Winzern des unteren Tirso-Tals, die traditionell mit dem Haus verbunden sind. Neuerdings produziert Contini auch wieder mehr Rotweine, darunter den Nieddera. Aber Ruf und Ruhm werden ihm sicher noch eine ganze Weile die verschiedenen, höchst bemerkenswerten Vernaccia-Weine einbringen. - Gerardo [TS12/22]