Blog: Polvanera | Apulien

Obwohl das Weingut Polvanera erst seit kurzem bekannt ist, hat es bereits eine lange Familientradition. Das gilt auch für den Eigentümer Filippo Cassano, der nach vielen Jahren im Weinbau das Weingut im Jahr 2003 übernahm und zu seinem Projekt machte. Filippo erwarb und renovierte das historische Bauernhaus in Marquise, einem Ortsteil von Goia del Colle, das zwischen 1860 und 1880 erbaut wurde. Das ehrgeizige Projekt kannte von da an nur ein Ziel: das Beste aus den lokalen Primitivo-Trauben herauszuholen, die seit jeher in der Gegend von Goia del Colle beheimatet sind - es ist der Primitivo von Polvanera.

Primitivo Polvanera
Polvanera, ein wohlklingender Name mit typisch süditalienischem Klang. Aber es steckt mehr dahinter, denn die charakteristische dunkelrote bis nachtschwarze Farbe der Erde rund um das Weingut wurde schon immer so genannt. Seit Jahren spricht man oft von 'Terroir', und bei Polvanera ist dieser Ausdruck Programm, denn es ist die 'schwarze Erde', die den Weinen ihre besondere Note verleiht.

Das alte Anwesen bildet zusammen mit den umliegenden Gebäuden die Kellerei von Filippo Cassano und ist, obwohl modern, funktional gehalten. Teile des Kellers sind in den Felsen bis zu acht Meter gegraben, eine konstante Temperatur und Feuchtigkeit das ganze Jahr über zu gewährleisten. Durch den natürlichen Felsenkeller verbinden sich Nützlichkeit und Schönheit des Ortes, er wirkt gemütlich und rustikal-elegant. Die Ernte der Primitivo-Trauben in Polvanera findet normalerweise in der zweiten Septemberwoche statt. Eine moderne Weinpresse und Weinbereitungsanlagen werden eingesetzt, um den natürlichen Ansatz des Betriebs zu ermöglichen. Filippo Cassano ist ein leidenschaftlicher Winzer und leitet selbst die Kellerei, in Zusammenarbeit mit einem Team von kompetenten Mitarbeitern werden ausschließlich hochwertige Weine produziert, die für die DOC Goia del Colle stehen.

Die 'Murgia', ein Karstgebiet, ist sehr flach und die klimatischen Bedingungen fast extrem, hat aber gleichzeitig hochwertige Böden. Hier, im Herzen Apuliens, in Höhenlagen zwischen 300 und 450 Metern, findet die Primitivo-Rebe ihre optimalen Wachstumsbedingungen. Im Herzen des Gebietes, zwischen Acquaviva und Goia del Colle, in der Contrada Marchesana, liegt die Wiege der Polvanera. Zurzeit bewirtschaften Filippo und seine Mitarbeiter etwa 25 Hektar Weinberge, von denen 15 Hektar ausschließlich mit Primitivo bepflanzt sind. Daneben gibt es kleinere Anpflanzungen von Aleatico, Aglianico, Fiano Minutolo, Falanghina und Moscato.

Filippo Casano ist ein wissbegieriger Student des Weinbaus und setzt mit seinem Streben nach Qualität und natürlichen Methoden neue Maßstäbe für die Winzer der Region. Er verzichtet fast vollständig auf den Ausbau in Barriques, um die authentischen Aromen der Trauben zu erhalten. Außerdem sind einige der Primitivo-Pflanzungen sehr alt, was zu extrem niedrigen Erträgen, aber umso höherem Extrakt führt. Während für die einfacheren Primitivo-Weine 10 Jahre alte Rebstöcke im Einsatz sind, werden die Spitzenweine von Polvanera aus 40, 50 oder sogar 60 Jahre alten Rebstöcken gewonnen. Hier ist der Ertrag pro Pflanze mit knapp 500 g extrem niedrig, aber von außergewöhnlicher Qualität. Es sind ausdrucksstarke, tiefdunkle und komplexe Weine. Diese und andere Faktoren haben dem Weingut bereits mehrere Auszeichnungen und Ehrungen in den bekannten Weinmagazinen eingebracht, allen voran der Gambero Rosso sowie Falstaff. Es ist ein Qualitätsvorsprung, der auch die umliegenden Winzer zum Umdenken anregt. Der Primitivo von Polvanera - eine gelungene Synthese aus Tradition und Innovation. Eleganz und Trinkbarkeit gepaart mit Frische, Mineralität und dem Terroir-Charakter eines Ortsweins. - Gerardo [TS10/23]

"Das Weingut wurde 2002 von Filippo Cassano gegründet, der beschlossen hatte, zu den Wurzeln des Weinbaus seiner Familie zurückzukehren. Er nannte es Polvanera ('schwarzer Staub') wegen des dunklen Bodens, der so typisch für die Gegen ist, die das Weingut umgibt. Auf über 100 Hektar Land werden neben dem Primitivo auch andere einheimische Rebsorten angebaut, wie Aleatico, Aglianico, Minutolo, Moscato, Bianco d' Alessano, Marchione, Maresco, Negroamaro, Nero di Troia und Falanghina. Das Weingut wird fast zu 100 Prozent biologisch bewirtschaftet." - Falstaff