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An der Adria im Süden der Emilia-Romagna und im Osten der Toskana und Umbriens erstreckt sich die Weinregion Marken. In sanft gewellten Hügeln fällt das Land zum Meer ab, Ebenen gibt es praktisch nicht. Diese für den Weinbau besonders geeigneten Hügel liegen von den Seewinden geschützt und vom Licht und der Wärme der Sonne begünstigt. Natürlich hat auch hier die Innovation im Weinbau Einzug gehalten und die traditionelle 'Alberello'-Erziehung der Reben wurde zugunsten von kostengünstigeren Spaliersystemen aufgegeben. Die Weinproduktion basiert auf den roten Rebsorten Sangiovese und Montepulciano - welche die Grundlage für den Rosso Piceno bilden. Und bei den weißen Sorten auf Verdicchio und neuerdings auch Pecorino. Der Verdicchio dei Castelli di Jesi in der klassischen Amphorenflasche ist auch im Ausland sehr bekannt. - Gerardo

"Schon allein wegen der Rebenvielfalt sind die Marken für den italienischen Weinbau von besonderem Interesse. Abgesehen davon schaffen das Landschaftsrelief und die klimatischen Bedingungen in dieser Region für die Winzer völlig unterschiedliche Ausgangspositionen. Der Schwerpunkt der Produktion liegt in allen DOC-Gebieten auf den einheimischen Sorten, sie befördern das landwirtschaftliche Wachstum genauso wie in bestimmten Gegenden den Tourismus." - Slow Wine





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Die Marken kehren der Romagna, der Toskana und Umbrien den Rücken und blicken hinaus aufs Meer. In sanft gewellten Hügeln fällt das land ab zur Küste, und zwei Dinge, die Erzeugnisse einer uralten Landwirtschaft sowie die Beute der Fischer bestimmen die dortige Küche. Gerichte aus dem Küstenstreifen: Der Brodetto zum Beispiel, jene schmackhafte Fischsuppe, die der Cuoco oder die Cuoca mit viel Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie, Tomaten, Lorbeerblättern und einem Schuß weißen Essigs anrichtet. Oder dann, vom Bäuerlichen her bestimmt, die majestätischen Pasteten, die duftenden Schweinebraten, vor allem aber jene berühmten ''Maccheroni alla chitarra'', die in den Abruzzen Nationalspeise sind. Kein Bauernhaus gibt es dort, wo man die Chitarra mit ihren über ein Holz gespannten Eisendrähten nicht fände, über die man die dünnen Streifen des Eierteigs legt. Durch Druck auf diese Drähte wird der Teig zu quadratischen Plätzchen zerschnitten, die man dann mit Fleischsauce und Parmesankäse tafelfertig bereitet. Einfache, traditionsreiche Gerichte, die der bekannte italienische Schriftsteller Luigi Veronelli als so sicher auf den Tischen stehend empfand, wie die alten Kirchen inmitten ihrer Dörfer und die ummauerten Dörfer wiederum auf den Kuppen ihrer Hügel. Und wenn hier auch Weine in geringerer Quantität als anderswo produziert werden, dann stehen sie - wie der Verdicchio - in puncto Qualität durchaus nicht zurück.

Zu den bekanntesten Weinvertretern der Region zählen neben dem bereits erwähnten Verdicchio vor allem der rote Rosso Piceno sowie die Weißweine aus der wiederentdeckten Rebsorte Pecorino.

Die Marken sind eine gesichtsträchtige Region, jedoch bis heute immer noch ein Stück 'unentdecktes Italien'. Denn ihr Bekanntheitsgrad liegt aufgrund geringer Marketingaktivitäten weit hinter der Toskana und dem Piemont zurück - die 'Marken' sind noch keine 'Marke'. Der Name der Region 'Mark' leitet sich zweifellos aus dem Deutschen ab, er wurde früher schon für einzelne Gebiete verwendet. Ihr provinzieller Charakter, speziell der südlichen Marken, hielt sich bis in die jüngste Geschichte hinein. auf den ersten Blick betrachtet, sind alle genannten Punkte scheinbare Nachteile, doch dadurch sind die Marken auch von einigen unguten Strömungen der Neuzeit verschont geblieben.

Das Geld des industriellen Nordens hat einige Regionen Italiens ordentlich umgepflügt, wie zum Beispiel die Maremma, im Süden der Toskana. Ganze Landschaften wurden aufgekauft, umgestaltet, mit neuen Weinbergen, Weingütern und Kellereien versehen. Fast alle bekannten Größen der Weinszene Italiens eröffneten dort Filialweingüter. Die Folgen waren (nicht nur) für die Weinbergspreise gravierend, denn diese explodierten daraufhin förmlich. Zudem bauen die auf diese Weise entstandenen Instant-Weingüter nicht auf einer lokalen Winzertradition auf - es sind reine Modeerscheinungen. Denn durch den Bekanntheitsgrd einer Region errechnet sich der Faktor wie begehrt die Weinberge für kapitalistische Projekte sind.

Im Gegensatz dazu sind die Einwohner der Marken - die Marchegiani - vorwiegend bäuerlich geprägt und führen ein Leben in dem Genügsamkeit als großer Wert gilt. Höhenflüge sind den Menschen hier fremd, sie bevorzugen das gesunde Mittelmaß. Trotzdem geht die Angst um, dass der Erwerb von Wergeben unbezahlbar werden könnte. Für junge Winzer ist das ein wichtiger Kostenfaktor, wenn sie den einen oder anderen Weinberg zusätzlich erwerben oder pachten wollen. Kein Weingut besitzt von Haus aus nur Toplagen. Mit viel Fingerspitzengefühl muss bei denen die zu alt oder gebrechlich geworden sind, vorgefühlt werden, ob sie ihre Weingärten abgeben würden.

Denn es hängen viele Emotionen an den alten Weinbergen und am Ende ist es eben nicht nur eine Frage des Preises. Der Erwerb neuer Weinberge und die damit verbundene Preisfindung werden durch allzu dicke Portemonnais aus Italiens industriellem Norden leicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Diese Form der Geldfrage ist neu in den Marken und gefährdet jahrhundertealte Prinzipien. Junge Winzer, die aus lokalen Winzerfamilien stammen, können sich leicht ausrechnen , dass mit Wein niemals soviel Geld zu erwirtschaften ist, um die neuen Preise der märkischen Weinberge zu refinanzieren.

Es sei denn, man gehört zu jenen 'Weinbauern' die mit diversen Nebeneinkünften aus Industrie, der Pharmazie, dem Versicherungs- oder Bankenwesen in die Marken kommen. über solche Mittel verfügen die Traditionsbetriebe nicht und sind allein auf den Verkauf ihrer Produkte angewiesen. Man merkt schnell, dass neben den alteingessenen Winzerfamilien auch immer mehr Konkurrenten von außen im Weingeschäft der Marken auftauchen. Eine Form von Konkurrenz, für die ein Weinberg lediglich ein neues Investment ist, und der Weinmarkt eine Art Börse darstellt - in die man sich mit dem Scheckheft einkaufen kann. - Gerardo