Story: Negroamaro | Rebsorte

Negroamaro: Eine ikonische Rebsorte Apuliens
Der Negroamaro ist zweifellos eine der bekanntesten und historisch bedeutsamsten Rebsorten Italiens und wird seit mehr als 1.500 Jahren in Apulien kultiviert. Ursprünglich in der Region Salento beheimatet, gilt diese dunkelhäutige Traube heute als Aushängeschild für die intensiven und facettenreichen Weine Süditaliens. Negroamaro-Weine bestechen nicht nur durch ihre intensive Farbe und ihre charakteristische Aromatik, sondern auch durch ihre Fähigkeit, das sonnige, mediterrane Terroir Apuliens im Glas widerzuspiegeln.

Ursprung und Namensgebung: Eine Geschichte zwischen Antike und Moderne
Der Name Negroamaro wirft eine interessante Frage auf, die bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Eine moderne Interpretation führt den Namen auf das Italienische zurück: „negro“ bedeutet „schwarz“ und „amaro“ steht für „bitter“. Diese Bezeichnung könnte die dunkle Farbe und die oft würzige, herbe Note des Weins widerspiegeln. Eine alternative Erklärung zieht eine antike, lateinisch-griechische Interpretation heran, in der „niger“ (schwarz auf Latein) und „mavros“ (schwarz auf Griechisch) den Namen „dunkelschwarz“ entstehen ließen – eine doppelte Betonung der tiefen Farbe, die der Negroamaro in seiner vollen Reife entfaltet.

Das Terroir Apuliens: Ideale Bedingungen für Negroamaro
Apulien, insbesondere die Halbinsel Salento, ist das Herzstück der Negroamaro-Produktion. Das heiße, trockene Klima, das von der Nähe zur Adria und zum Ionischen Meer geprägt ist, bietet der Rebsorte optimale Bedingungen. Die Region weist extrem wenig Niederschlag auf, doch Negroamaro hat sich als widerstandsfähig gegenüber der Hitze und Trockenheit bewiesen. In dieser Landschaft gedeiht die Traube bestens und bringt Jahr für Jahr Weine hervor, die die intensiven Sonnenstrahlen und die mineralischen Böden Apuliens in sich tragen. Diese Anbauweise verleiht den Weinen ihren vollmundigen Charakter, ihre kräftigen Aromen und ihre subtile Mineralität.

Geschmack und Aromatik: Schwarze Früchte, Erde und mediterrane Würze
Negroamaro ist für seine kräftige, dunkle Farbe bekannt, die bereits im Glas eine Vorstellung von seiner geschmacklichen Intensität vermittelt. Der Wein ist oft geprägt von Aromen schwarzer Beerenfrüchte wie Brombeere und schwarzer Johannisbeere, die durch eine angenehme, mittelkräftige Tanninstruktur unterstützt werden. Hinzu kommen erdige Töne und dezente, leicht medizinische Anklänge, die dem Wein eine geheimnisvolle Komplexität verleihen. Häufig lassen sich in gereiften Negroamaro-Weinen auch würzige Noten wie Nelken, Zimt und Piment finden, die an die warmen, mediterranen Gewürze erinnern, die in der Region selbst wachsen. - Gerardo [TS11/24]